Sprint – die neue Herausforderung


Angesichts der Tatsache, dass die deutsche Mannschaft in den einzelnen Sprintdisziplinen sowohl qualitativ als auch quantitativ am stärksten besetzt angetreten war, ist die Ausbeute von nur einer Goldmedaille eigentlich ein wenig mager. Grund dafür ist wohl die Tatsache, dass in dieser neuen Wettkampfart Eigenschaften abgefordert werden, die bis dato im Scherekegelsport eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben: Konzentration auf jeden einzelnen Wurf, Schwächen des Gegners sofort ausnutzen und die mentale Einstellung mitzubringen, ein Duell siegreich zu gestalten. Auffällig war, dass die Chancen, die sich zweifelsohne geboten haben, einfach nicht genutzt wurden. Und zwar nicht, weil das keglerische Können nicht vorhanden, sondern weil die Situation eine unbekannte war. Auf die Trainer und Betreuer kommt hier eine ganz schwierige Aufgabe zu, denn Drucksituationen im Wettkampf zu simulieren, ist nicht so einfach. Hier muss im mentalen und psychologischen Bereich mehr getan werden. Denn wir wollen ja die Sprintwettbewerbe nicht nur zufällig gewinnen, sondern weil wir uns gut vorbereitet haben und das mentale Rüstzeug für den Sieg mitbringen. Und wer weiß: Vielleicht springt dabei noch solch ein Nebenprodukt heraus wie der WM-Titel im Herren-Einzel…


Frank Dahlhaus